FAQ
Eigentlich rede ich gerne über Zöliakie. Die Fragen sind meistens gleich. Hier sind meine Antworten:
Ich habe Zöliakie. Meine kleine Schwester auch. Und mein neuer Kollege. Meine ehemalige Kollegin auch. Dazu hat sie noch eine Laktoseintoleranz. Der Freund einer guten Freundin hat in letzter Zeit Bauchschmerzen. Sie will ihn zur Untersuchung schicken. Und eine meiner besten Freundinnen hat mich heute nach der Art meines undiagnostizierten Durchfalls gefragt. In Deutschland haben nur etwa 200.000 Menschen Zöliakie. Aber seit Kurzem scheint es so, als würde ich sie fast alle kennen – zumindest über ein paar Ecken.
Mein Austausch mit der Zölicommunity ist ohnehin sehr groß. Täglich ereichen mich E-Mails von Glutenfreiheit-Nutzern. Außerdem besuche ich regelmäßig die Treffen der DZG in Hamburg. Beim Einkaufen schaue ich interessiert, ob sich andere in der Nähe meines Regals aufhalten. Immer mehr Supermärkte in meiner Nähe nehmen glutenfreie Produkte in ihr Sortiment auf. Ich habe bereits zwei in meinem kleinsten Umkreis entdeckt. Die kann ich doch kaum beide ganz allein finanzieren...
Ich finde es schön, andere Zölis zu treffen. Gerne mache ich sie auf Glutenfreiheit aufmerksam und fordere sie auf, die Webseite mitzugestalten und ihr Wissen an andere weiter zu geben. Wenn mir jemand aus meinem Bekanntenkreis erzählt, dass er jemanden kennt, der Zöliakie hat, dann gebe ich ihm einen Flyer oder eine Visitenkarte mit oder schicke ihm die URL per E-Mail oder Facebook. Warum?
Weil ich den Austausch fördern möchte. Es ist schön, wenn alte Hasen Frischdiagnostizierten erzählen, dass es nicht so schlimm ist, mit der Krankheit zu leben. Dass man Essen (gehen) noch genießen kann. Es ist aber auch wichtig, gegenseitig auf sich aufzupassen und sich Mut zuzusprechen, wenn andere Zölis von ihrem Umfeld nur wenig Unterstützung bekommen. Dies online zu tun ist manchmal einfacher, als einer Selbsthilfegruppe direkt ins Gesicht zu schauen, wenn man gesündigt hat. Trotzdem möchte ich auch die echten Treffen nicht missen, in denen ich mich mit Johanna über Kellner wahlweise lustig mache oder aufrege, weil sie uns nicht verstehen oder etwas falsch machen. Und die Freude zu teilen, in einem Café in ein Stück glutenfreien Schokokuchen zu beißen.
Foto: marika/pixelio.de, 2007
Dieser Artikel wurde von Kati geschrieben
Eigentlich rede ich gerne über Zöliakie. Die Fragen sind meistens gleich. Hier sind meine Antworten:
Nach fast 21 Jahren hatte ich letzten Herbst endgültig die Schnauze voll.
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