Ich auch
Neben mir vor dem glutenfreien Regal im Reformhaus steht eine andere Kundin. Ich freue mich, dass ich nicht die einzige bin, die hier einkauft.
Am Essen sollte man nicht sparen. Tue ich auch nicht. Doch ärgern darf man sich schon. Sechs tiefgefrorene glutenfreie Kaiserbrötchen kosten 3,29€, 500g glutenfreie Spaghetti 2,79€, 1kg glutenfreies Mehl 3,29€, eine Packung glutenfreies Tiramisu 4,99€... Wenn man das mit Preisen von glutenhaltigen Produkten vergleicht, zahlen Zölis ein Vielfaches. Und viele Produkte sind jahrelang gewöhnungsbedürftig oder schmecken einfach nicht.
Aber nicht nur Kochen, sondern vor allem Essen gehen wird mit der Zöliakie deutlich teurer. Einerseits weil auf der Karte viele Gerichte, darunter auch die Günstigen (belegtes Baguette, Mittagstisch oder eine Suppe) wegfallen, oder weil man gar nicht erst zum Asiaten an der Ecke, sondern gleich in ein Sternerestaurant geht, in dem der Koch wenigstens weiß, was Gluten ist.
Auch das Feierabendbier - meist das billigste Getränk auf der Karte - muss durch einen doppelt so teuren, häufig ungenießbaren Hauswein ersetzt werden, oder direkt durch einen Longdrink, der das Dreifache kostet. Seit meiner Krankheit lasse ich mir ungern einen Drink ausgeben oder biete an doppelte Runden zu zahlen, wenn es bei mir mal wieder der Gin Tonic statt der Flasche Bier wird.
Wenn ich auf eine Party eingeladen bin, bringe ich neben dem Geschenk auch noch eine Flasche Wein und glutenfreie Verpflegung (für alle) mit, um den anderen Gästen nicht beim Essen zusehen zu müssen. Auch bei beruflichen Veranstaltungen sorge ich stets auf eigene Kosten vor.
In anderen Ländern erhalten Zöliakiekranke einen Zuschuss vom Staat oder ihrer Krankenkasse. In Deutschland gilt dies nur für Hartz4-Empfänger. Alle anderen müssen sehen wie sie über die Runden kommen. Zum Glück wurde ich erst nach meiner Studien- und Tiefkühlpizzazeit diagnostiziert. Jetzt kann ich mir mein glutenfreies Essen wenigstens leisten.
Durch die Zöliakie habe ich anfangs zehn Kilo verloren. Deswegen ist Essen für mich seitdem auch eine Investition in mein Körper- und Wohlfühlgefühl. Ich spare also lieber an anderen Dingen, aber nicht an meinem Essen!
Wie empfindet ihr die Ausgaben für glutenfreie Ernährung? Lasst ihr euch gerne einladen? Verzichtet ihr manchmal auf eine Mahlzeit, um Geld zu sparen? Was sind eure Tricks?
Dieser Artikel wurde von Kati geschrieben
Neben mir vor dem glutenfreien Regal im Reformhaus steht eine andere Kundin. Ich freue mich, dass ich nicht die einzige bin, die hier einkauft.
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Du sprichst mit grad sowas von aus der Seele . Ich fühle mit dir. Alles das was du in Worte fasst, geht mir täglich durch den Kopf. Lieben Gruß von einer Leidensgenossin :-) Vor 11 Jahren
Also wir (meine Frau + ich) haben es aufgegeben die Glutenfreien Nudeln und Kekse usw zu kaufen. Die Ware ist einfach viel zu teuer. 250gr. Spirreli Nudeln für 2,99€ während man ansonsten 500gr. Nudeln für 0,70€ erhält...
Da meine Frau verdient, bekommen wir noch nichtmal Hartz4. Wie sollen wir denn dann bitteschön diese GF Ware bezahlen?
Wann wird die GF Ware endlich billiger?
Ansonsten essen wir viel Gemüsesalate, Obst, Fritten, Kartoffeln, Fleisch und Reis. Sossen machen wir selber mit Tomatenmark, Wasser und verschiedenen Kräutern.
Ins Restaurant gehen wir nur noch wenn wir wissen das wir am nächsten Tag frei haben...wegen den Nachwirkungen...also kaum noch...
Vor 13 Jahren
Ich emfpinde die Preise der glutenfreien Waren ebenfalls als viel zu teuer. Wenn sie denn wenigstens noch ordentlich schmecken würden, würde ich mich nicht so ärgern. Aber ich krieg immer die Krise, wenn ich ein Plätzchen probiere und schon nach dem ersten Bissen die ganze Schachtel wegschmeißen könnte. Ich studiere noch und wenn ich den ganzen Tag in der Uni sein muss, nehme ich mir immer Panini für den ganzen Tag mit. Aber bei den Gerüchen des benachbarten Pub könnte ich schon schwach werden. Einladen lasse ich mich eigentlich nicht mehr, denn meinen Studienkollegen will ich die hohen Rechnungen nicht zumuten. Ich habe seit November 20 Kilo verloren und da ich zwischendurch immer noch Probleme nach dem Essen habe kann es sein, dass ich aus Vorsicht nach so einem Vorfall viel zu wenig esse. Aber was ich dann esse, muss so gut sein, dass ich auch wirklich Lust und Appetit darauf habe. Ich genieße viel mehr als früher und höre auch besser auf mein Körpergefühl.
Aber deprimierend sind Restaurantausflüge trotzdem noch. Vor 13 Jahren
Also ich geb auch unmengen an Geld fürs Essen aus...
Ich bin Studentin, das heißt das ich oft schlecht Zeit fürs Essen kochen habe. Aber ich muss sie mir einfach nehmen. Lernen steht dann hinten an.
Wenn ich koche, koche ich riesige Portionen; so das noch 5+ Leute mitessen könnten; dann frier ich die Hälfte ein und die andere Hälfte gibts halt die nächsten paar Tage.
Abwechslung ist zwar was anderes, aber...
Was mir abgeht ist halt das schnelle TKzeug; mal ne Pizza oder sowas geht nicht; weil das verdammte zeug ja so teuer ist; die DS Lasagne kostet knapp 4€ ein Teller (der reicht für ne Frau knapp, mein Freund würd mich aber auslachen wenn ich ihn so ein Portiönchen vorsetzen würde ;-)
Zu nem Cocktail/Longdrink statt Bier kann ich nur sagen:
1.) bleibt nichts anderes übrig wenn es oft nur Bier Bier Bier und WodkaBull gibt. das grenzt dich ein wenig ein.
2.) Ich war sogar auf der Wiesn (oktoberfest für alle nicht Bayern) dann gibts da halt schnapps und Limo/Apfelschorle...
Also auf eine Mahlzeit könnt ich nie Verzichten, seh das so wie du Kati, als Investition in mein Körper- und Wohlfühlgefühl!
Also Tricks sind es keine aber öfters mal Reis den gibts in jedem supermarkt sehr preiswert und dann viel Gemüse und frisch kochen... Damit fährt man meiner meinung am günstigsten.
Und wenns mal schneller gehen muss manches TK zeug von Lidl/Aldi ist essbar auch für uns. Schaut mal bei den Kartoffeltaschen und so^^
Ach und ds hat nen newsletter und wenn man da anklickt das man Werbung und Gutscheine will kriegt man so alle 3 Monate was; zB Pizza zum halben Preis; das lohnt sich! Vor 13 Jahren