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Vor 13 Jahren von Kati Kommentare: 2

Glutenfreunde

Manchmal habe ich keine Lust, ein Zöli zu sein. Immer dann, wenn ich versuche, normal zu leben und merke, dass ich irgendeine giftige Zutat, die Gluten enthalten kann, vergessen habe aufzuzählen, als ich mein Essen bestellt habe. Angedickte Soßen, der Geruch von Sojasoße, Brotkrümel auf der Suppe, Pommesgewürz auf den Fritten. Eigentlich müsste ich das Essen zurückgehen lassen und um ein Neues bitten, wieder warten und dann erst essen. Oder ich schaue es argwöhnisch an und versuche mir einzureden, dass die Sojasoße bestimmt clean ist. Und dann habe ich keinen Hunger mehr.

Was mir hilft, sind meine Freunde. Manchmal, wenn sie merken, dass ich nicht mehr kann, einfach keine Lust mehr habe,kurz davor bin, den Laden zusammenzubrüllen oder in Tränen auszubrechen, nehmen sie mir mein Essen weg und die Sache in die Hand. Sie bestellen etwas Neues für mich, verhandeln mit dem Kellner oder bieten an, den Laden fluchtartig zu verlassen. Und das tut gut.

Vor meiner Familie und meinen Freuden ist es mir nie peinlich oder unangenehm, lange Diskussionen mit Kellnern zu starten. Weil ich weiß, dass sie mich verstehen. Wenn ich in einem Restaurant schlechte Erfahrungen gemacht habe, meiden sie das Restaurant in Zukunft, wenn ich dabei bin oder gehen selbst nicht mehr hin, weil sie eine Kultur, in der Gäste angelogen werden, nicht unterstützen wollen oder jetzt wissen, dass in dem Restaurant kein Essen frisch zubereitet wird.

Bei meiner Selbsthilfegruppe war eine Zöliakiekranke, die erzählte, dass sie wieder angefangen habe, Brötchen zu essen. Sie arbeitet in einer Autowerkstatt, in der sich ihre Kollegen in der Kantine über sie lustig machen. Auch ihr Freund hat nicht immer Verständnis für ihre Krankheit und sagt ihr manchmal, dass sie sich nicht so anstellen soll. Deswegen greift sie jetzt wieder zum frischen, knackigen Brötchen beim Bäcker um die Ecke.

Ich glaube, wenn mein Freundeskreis, in dem außer meiner Schwester niemand betroffen ist, meine Krankheit nicht akzeptieren würde, hätte ich selbst auch mehr damit zu kämpfen und es fiele mir schwerer, immer diszipliniert zu sein. Deswegen danke ich meinen Freunden und entschuldige mich jetzt schon für meine zukünftigen Launen!

Wie unterstützen euch eure Freunde? Oder müsst ihr noch für Verständnis kämpfen?

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Claudia Schmitz Ich bin auch in der glücklichen Lage, dass alle engen Freunde und meine Familie mich unterstützen und mir schon in manch unangenehmer Situation unter die Arme gegriffen haben. Grundsätzlich finde ich es schwierig, wenn man das Gefühl bekommt das die Sache nicht so recht ernst genommen wird. Zum einen natürlich deswegen, weil man sich wie ein Freak vorkommt- nach dem Motto "die stellt sich aber an". Zum anderen aber auch, weil ich insgesamt die Balance zwischen "es-ist-eine-absolut-ernstzunehmende-Krankheit-mit-der-man-täglich-konfrontiert-wird" und "ich-möchte-mich-frei-unbeschwert-und-vor-allem-nicht-krank-fühlen"versuche zu finden. Und genau da sind die Menschen um mich herum sehr wertvoll- sie geben mir genau das feed-back: Absprache und Rücksprache bei Essens-Einladungen etc. und immer wieder mal nachfragen wie es mir insgesamt so geht mit Zöliakie und Lactoseunverträglichkeit. Und ansonsten ist man genau dieselbe Freundin/Partnerin etc. wie vor der Diagnose- kein Freak :-)))
Liebe Grüße,
Claudia Vor 13 Jahren
Linda Mmmm... Lecker! Vor 13 Jahren

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Dieser Artikel wurde von Kati geschrieben

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