sabine Spruch der besten Freundin ein Jahr nach der Diagnose und vielen, ellenlangen Erklärungen und Aufklärungen in Sachen Zöliakie, nachdem ich ihre Knabbersachen ablehnen musste: "Aber für mich machst du doch heute eine Ausnahme!"

Standardspruch meines Bruders, der Medizin studiert(!!!!!), wenn er Geschichten wegen meiner Zöliakie hört: "Ach, die soll sich nicht so anstellen" Obwohl er 21 Jahre miterleben musste, wie dreckig es mir ging. Ernstnehmen?? I-wo denn...

Was soll man da noch sagen? *kopf gegen die wand* Vor 13 Jahren

niolea Kommentar: Wie Du bist krank, tuh mir nur einen Gefallen, sprich jetzt bloß nicht dauern davon was Du nicht essen darfst. (Anschließende Besuche: Möchtest Du dies, möchtest Du das? Was soll man dazu sagen: Nein danke, ich habe keinen Hunger? Vor 13 Jahren

Laura Ohja ich kenne das...am Anfang meiner Zöli wollten alle aus meiner damaligen Klasse mein Essen probieren...fand ich echt furchtbar..da hatte ich ein Brot dabei und konnte mir ja im Gegensatz zu den anderen nichts kaufen, da wollten die mir tatsächlich mein Frühstück wegessen :(

Und die Sprüche von wegen "Ein Stück/Schluck bringt dich schon nicht um.." und "Dann iss doch einen Salat.." kommen mir schon aus den Ohren raus...es gibt wirklich (zu) viele Menschen, die einfach nicht verstehen oder verstehen wollen WARUM und WIESO wir kein Gluten essen können...und der Spruch "Ich würde mich umbringen.." kommt auch von jedem den man neu kennen lernt...seeehr aufbauend!!!

Ich finde es auch sehr frustrierend, dass die Mutter meines Freundes nach 3 Jahren immer noch nicht versteht warum & wieso ich kein Gluten essen darf...da stehn wir an einem Pizzastand..da kommt tatsächlich der Spruch "Du darfst das ja nicht essen oder?" Na vielen Dank!

& mit dem Kochen klappts bei ihr auch nicht..dauernd muss ich 1000x fragen ob wirklich nix drinne ist und sie bestätigt es mir auch immer wieder..aber wenn ich dann doch nachschaue ist doch was drin...

& im Restaurant trau ich mich auch nicht wirklich viel zu essen...meist ist ja doch was drin, obwohl man mit dem Koch oder Kellner geredet hat..

@ Anna
Das mit den Freunden kenne ich..hatte am Anfang total Probleme mit allen, da ich ziemlich oft in der Schule gefehlt habe, da es ziemlich lange gedauert hatte bis der Arzt die Zöli festgestellt hatte und es hieß ich würde die Schule schwänzen... Vor 13 Jahren

Anna Unsensible Menschen sind das Schlimmste!

Als ich beim Einkaufen mal an der Wurst- und Fleischtheke nachgefragt habe, ob das Fleisch auch wirklich glutenfrei ist und auch minutenlang erklärt habe, was Gluten ist, habe ich nur zu hören bekommen:

"Nein, also bei uns ist alles sauber"
("Gluten ist ja auch kein Dreck")

Besonders frustrierend ist es auch, wenn die Leute einfach nicht verstehen, was Zöliakie ist, weil es sie im Grunde gar nicht interessiert und man ihnen aber trotzdem erklären muss, was es ist. Meistens schauen sie einen einfach nur doof an und man weiß genau, sie bieten dir im nächsten Augenblick gleich ein Stück Brot an....

Mit unsensiblen Menschen kann man da -meiner Erfahrung nach- nicht viel machen. In meinem Freundeskreis hat sich auch schnell nach der Diagnose die Spreu vom Weizen getrennt, was das angeht. Traurig aber wahr. Vor 13 Jahren

Nina "Deine Reiswaffeln stinken total!" ist ja unglaublich witzig! :)
Aber das darf man sich auf gar keinen Fall zu Herzen nehmen! Sind wahrscheinlich die gleichen Leute, die sich über den Geruch von Mandarinen beschweren.

Leider wurde auch ich schon gefragt: "Oh, hmm, das ist bestimmt gesund und ... hat das vielleicht auch weniger Kalorien?!?" - ganz interessierte Frage von der Mutter meines Freundes, die ich sehr mag. Aber trotzdem!

Und der unreflektierte Satz "Boa bist du anstrengend!" kann einen tatsächlich ganz schön treffen, je nach Gesamtlaune.

Aber dafür gibt es eben auch all die anderen Leute, die einem jedes Mal aufgeregt berichten oder sogar mitbringen, wenn sie irgendwo was Glutenfreies entdeckt haben, oder die im Internet glutenfreie Pizzerien in deiner Nähe recherchieren und dich dann zum Essen einladen! Außerdem die, die total schnell lernen, wie man Gluten vermeidet und wie wichtig Gründlichkeit da ist, und die Verständnisvollen mit Laktoseintoleranz, die ja auch irgendwie mit im Boot sitzen, und die klugen netten Kellner, denen es sogar Spaß macht, kreative Vorschläge zur Entglutinisierung ihrer Speisekarte vorzubringen, und und und all die super Leute da draußen! Vor 13 Jahren

Kristin Hey Kati dein Blog hilft mir immer sehr, weil ich einfach das Gefühl habe, mir spricht da wer aus der Seele. Auch die Kommentare hier (vor allem der LKW-Vergleich) haben grad ein wenig meine Laune aufgehellt.

Ich lebe zwar noch nicht so lange (4 Monate) glutenfrei aber auch ich habe schon den ein oder anderen "interessanten" Satz gehört:

- Aber Salz und Pfeffer sind okay? (nach 5 Minuten-Vortrag im griechischen Restaurant)
- du kannst ja die Oblate abkratzen, wenn doch was drinnen ist (nachdem eine Verwandte Weizenfreie Lebkuchen gefunden hatte)
- deine Reiswaffeln stinken total
- boah ist das anstrengend mit dir (im Restaurant nach der Bestellung von einer Bekannten an den Kopf geschmissen bekommen)
- stell dich ma nicht so an, kannst ja die Glutn aus dem Brötchen raus pulen (okay das war wirklich als Scherz von nem Kommilitonen gemeint - ich fands zu dem Zeitpunkt aber nur bedingt witzig)
- ich würd mich umbringen (na vielen Dank, das hilft...)

Naja ... ich denke, manchmal wollen die Leute einen nur aufmuntern, manchmal denken die auch gar nicht nach, was ihre Worte anrichten.

Noch einmal vielen Dank, dass es diesen Blog und ein paar Lichtblicke im Leben eines frisch (Achtung: Wortzwitz) gebackenen Zöllis gibt.

Habt nen schönen Tag und denkt dran: Kopf hoch, morgen ist Ballonschießen (Kommentar meines Dads, als ich ihm meine Geschichte erzählte) Vor 13 Jahren

Kati Hallo ihr drei,

danke für eure Kommentare und die Ergänzungen der zehn Weisheiten. :)

Als Zöli muss man einfach ein Stehaufmännchen sein. Ansonsten macht das Leben keinen Spaß mehr. Die Tatsachen, dass man total eingeschränkt ist und auch leckere Lebensmittel vermisst, muss man schnellstmöglich akzeptieren.

Die Sprüche s.o. muss man am Besten ignorieren oder noch besser mit einem Augenzwinkern und viel Ironie nehmen. Man wird sensibler für sein Umfeld und sieht Menschen in einem anderen Licht, je nachdem, wie sie auf die Krankheit reagieren.

Und dann gibt es neue schöne Momente, wenn Freunde, Familie, Kollegen oder vielleicht sogar Fremde Verständnis zeigen und aufmerksam sind und man weiß wie schwierig es war z.B. glutenfreie Kekse aufzutreiben oder glutenfrei zu kochen etc. Wenn das persönliche Umfeld darauf achtet, sind das richtig nette Gesten und Glücksmomente.

Schön ist es auch, auf andere Zölis zu treffen und sich auszutauschen. Das tut gut und man kann viel voneinander lernen.

LG und weiter so, Kati Vor 13 Jahren

Blondi Also ich bin total deiner Meinung Kati!
zu 9: Ein Salat ist definitiv kein Essen! Ich bin ja kein Kaninchen. Und nein, ich bin kein Vegetarier. (Ich mag Kaninchen^^)
zu 10: Und ich nehme nicht ab weil ich glutenfrei esse. Meine Nudeln und mein Brot und und und ist genauso kalorienreich!

Hi Nora, ich antworte dir jetzt einfach mal auf deine Frage...
Meiner Meinung nach ist das ganz einfach:
Die Diagnose trifft dich, wenn du sie erst im laufe deines Lebens bekommt, wie ein LKW frontal mit höchstgeschwindigkeit... (ich denke euch gings da ähnlich???)
und dann nochmal wenn du merkst welche deiner Lieblingssachen für immerimmer weg fallen...
und nach dem 3.mal oder so ist es nichtmehr so schlimm^^
und dann kannst du irgendwann drüber lachen; weil die anderen möglichkeit (fuchsteufelswild sein und laut schreiend im kreis zu laufen und sich aufregen bzw. heulend in ne Ecke stellen) nicht sehr verlockend oder höflich sind.
und wir sind ja trotzdem alle nett und höflich!
Die Übung macht da den meister...
und Kati ich denke du denkst dir deinen Teil auch im stillen;-)???
ergänztoder verbessert mich wenn ich was vergessen habe... Vor 13 Jahren

Nora Was mich am anstrengendsten finde ist: "Keine Pizza, keine Burger, nicht mal schnell zum Bäcker? Also ich könnte das ja nicht!"
Ist immer sehr hilfreich!
Aber jetzt mal abseits von diesem Thema, mich würde interessieren, woher du die Kraft nimmst, denn du scheinst ziemlich locker und positiv damit umzugehen?
Liebe Grüße Vor 13 Jahren

trichterwinde Was ich ganz nervös gefunden habe, war das, das mein Boss hat rausgefunden, das er isst auch glutenfreie Brot, weil er SEHR dick ist, und damit kann er auch Kilos abnehmen... Und hat mir gesagt, das ist doch sehr gut, hmmmm lecker. Uhhh das war ziemlich hektisch....

Einmal habe ich Forellen bestellt in eine Restaurant. Ich sagte, bitte nicht mit Mehl "panieren" nur einfach grillen. Dann habe ich einen Forelle mit Brösel bekommen........


Dann bei mir auch: du kannst das essen, das enthält nur ganz WENIG Mehl... :) ha-ha-ha

Vor 13 Jahren