Glutenfreiheit in Mailand
Glutenfrei Reisen ist ein Abenteuer. Als ich letzte Woche nach Mailand geflogen bin, hatte ich ein bisschen Angst vor dem vielen Gluten und ganz große Hoffnung auf eine leckere glutenfreie Pizza.
Zöliakie nervt. Mich, Dich und manchmal auch unser Umfeld. Trotzdem habe ich mir vorgenommen diesmal einen positiven Blogeintrag zu schreiben. Über das zurückgewonnene Lebensgefühl: ich bin nicht mehr so müde wie früher - ich habe viel mehr Energie, keine unterschwelligen Schmerzen mehr und endlich wieder Appetit!
Wenn ich bei ALDI einen Käse in die Hand nehme und sehe, dass selbst der Discounter angefangen hat, die ein oder anderen Lebensmittel zu kennzeichnen, find ich das gut und kaufe ihn sofort.
Der Kellner im griechischen Restaurant nebenan hat ebenfalls Zöliakie. Bei ihm kann ich bedenkenlos und ohne lange Vorträge bestellen. Auch die kleine Asiatin vom Imbiss gegenüber strahlt mich an, wenn ich durch die Tür komme. "Wie immer?" quiekt sie mir stolz zu und schreibt eifrig alle Zutaten auf, die mein Essen nicht enthalten darf. Statt Glückskeks schmuggelt sie mir einen Apfel in die Tüte.
Wenn ich meine beste Freundin in Münster besuche, hat sie meistens extra für mich einen Großeinkauf im Reformhaus erledigt. Wenn wir abends noch fernsehen, hab ich die Wahl zwischen glutenfreien Brezeln und Keksen.
Zu meinem ersten glutenfreien Geburtstag letztes Jahr, haben zwei Kommilitonen mir glutenfreie Glückskekse gebacken. Statt einer Lebensweisheit haben sie mir einen Gutschein für ein selbstgekochtes, glutenfreies 5-Gänge-Menü eingebacken.
Bei meinem Kurztrip in Italien sind wir kurz vor unserem Abflug noch einmal nach Mailand reingefahren und haben uns auf die Suche nach einer Pizzeria gemacht, die glutenfreie Pizza backt. Die Pizza war ein Traum. Und zur Vorspeise gab's glutenfreie Crissini - nur für mich.
Dieser Artikel wurde von Kati geschrieben
Glutenfrei Reisen ist ein Abenteuer. Als ich letzte Woche nach Mailand geflogen bin, hatte ich ein bisschen Angst vor dem vielen Gluten und ganz große Hoffnung auf eine leckere glutenfreie Pizza.
Zöliakie isoliert. Mein Essen darf keiner berühren. Wer probieren will, muss sich eine saubere Gabel nehmen.
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geht mir ähnlich, wobei ich auch MilchEIWEISS meiden muss und einige andere Lebensmittel, da ich ein paar Sekundärallergien entwickelt habe.
Aber meine Kraft hat sich deutlich gesteigert.
Ich halte mich pingelig - was sonst nicht meine Art ist - an die Lebensmittel, die ich unbedenklich essen kann. Pingelig bedeutet auch, ich gehe nicht Essen und bringe mir bei Einladungen mein Essen mit. Auch um verantwortungsbewußte Menschen nicht in die Situation zu bringen, sich schuldig zu fühlen - wenn es mir schlecht geht - weil sie eventuell einen Fehler gemacht haben (sowieso nicht nachzuvollziehen, weil ich nicht direkt auf das Glutern reagiere). Und um Ihnen den Stress "Fehlervermeidung" beim Kochen zu ersparen. Denn gf in einem sonst glutenhaltigen Aushalt setzt meiner Meinung nach viel Wissen und Konzentration und "hab acht" beim Kochen voraus. Ich höre meine Mutter heute noch durchs ganze Haus "Sch..." brüllen, weil sie mit dem Löffel mit dem sie gerade weizenhaltige Nudeln umgerührt hat meinen Reis umgerührt hat. Da war Schluss. Ich wollte nicht, dass sie je wieder mit so viel Anspannung kochen musste und bringe mir bei Besuchen mein Essen mit. Beide genießen wir die entstresste Situation und freuen uns darüber, dass ich in meinem ganzen Leben noch nie über soviel Energie verfügt habe wie jetzt. Meine jetzige berufliche Tätigkeit wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Reisen, Sport, wenig Schlaf, bis in die Puppen tanzen gehen, Konzerte .... früher sehr anstrengend bzw. deshalb erst gar nicht angegangen. Immer geschont, um den nächsten Arbeitstag zu schaffen. Heute alles easy.
Und wenn jemandem meine "Pingeligkeit" in einem Punkt meines Lebens zuviel ist. Dann ist das definitiv sein Problem und nicht meins. Schade eigentlich, wenn es meines wäre könnte ich es lösen. :) Vor 10 Jahren